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Die Gewissensfreiheit aus Art. 4 Abs. 1 GG steht im engen sachlichen Zusammenhang mit der Glaubensfreiheit. Gleichwohl ist sie ein eigenständiges Grundrecht, weil das Gewissen – im Gegensatz zum Glauben – eine strikt individuelle Ausrichtung hat. Daher können insbesondere Art. 136 ff. WRV i.V.m. Art. 140 GG kaum sinnvoll auf die Gewährleistung der Gewissensfreiheit übertragen werden.
Vgl. Sodan/Ziekow-Sodan Grundkurs Öffentliches Recht § 31 Rn. 20.302
Die Gewissensfreiheit prüfen Sie wie folgt:
Prüfungsschema
Wie prüft man: Gewissensfreiheit (Art. 4 Abs. 1 GG)
I. | Eröffnung des Schutzbereichs | ||
| 1. | Sachlicher Schutzbereich | |
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| a) | Begriff des Gewissens |
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| b) | Gewährleistungsumfang |
| 2. | Persönlicher Schutzbereich | |
II. | Eingriff in den Schutzbereich | ||
III. | Verfassungsrechtliche Rechtfertigung des Eingriffs | ||
| 1. | Beschränkbarkeit (Schranke) | |
| 2. | Praktische Konkordanz (Schranken-Schranke) |